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Blattlausschwemme – Hochsaison für die Naturgartenpolizei
Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,
der Garten- und Landschaftspflege e.V.
Es grün und blüht in unseren Gärten und das Gemüse wächst üppig heran. An den Pflanzen naschen nun aber leider auch allerlei ungebetene Gartengäste. Insbesondere die Blattlaus fällt dieser Tage vermehrt in unseren grünen Oasen auf. In Deutschland gibt etwa 700 Blattlausarten. Blattläuse saugen bevorzugt den Pflanzensaft junger Blätter und Triebe, die dadurch geschädigt werden können. Typischerweise rollen oder kräuseln sich befallene Blätter ein. Neben der Förderung natürlicher Gegenspieler, lassen sich die Mini-Pflanzenvampire ergänzend mit einigen Tricks ökologisch in Schach halten.
Tipp: Blattläuse scheiden Honigtau aus, der sich als klebriger Belag auf den Blättern bemerkbar macht. Oft siedeln sich darauf in weiterer Folge schwarze Rußtaupilze an. Ameisen lieben den süßen Honigtau, weshalb sie die Blattläuse gegen Feinde verteidigen. Wo sich Ameisen gehäuft an Pflanzen tummeln, sind die kleinen und meist gut verborgenen Blattläuse nicht weit.
Ökologische Tipps gegen Blattläuse
Ausgewogen ernährte und gesunde Pflanzen können auch einen stärkeren Blattlausbefall ertragen, ohne beträchtlich geschädigt zu werden. Neben der richtigen Standortwahl bei der Pflanzung sind gute Bodenpflege und eine den Bedürfnissen der Pflanzenart gerechte, ökologische Düngung – statt „Fast Food“-Kunstdünger – die beste Vorsorge.
Als natürliches Hilfsmittel hat sich das Spritzen mit kaltem Auszug von Brennnesseln bewährt. Dazu werden 75 g frische, zerkleinerte oder 15 g getrocknete Brennnesselpflanzen (ohne Wurzeln, ohne Samen) in einen Liter sauberes Trinkwasser gegeben. 24 Stunden Quellzeit bei etwa 20 °C sind für eine Anwendung gegen Blattläuse ausreichend. Seihen bzw. filtern Sie den Auszug anschließend, verdünnen Sie ihn für die Anwendung mit 5 Teilen Trinkwasser. Entfernen Sie die Blattläuse durch händisches Abstreifen. Spritzen Sie befallene Pflanzen beim morgendlichen Gießen wiederholt gründlich mit einem starken Wasserstrahl ab oder bestäuben Sie die Blattläuse auf taunassen Trieben mit Gesteinsmehl.
Das A und O im naturnahen Garten ist stets auch die Schonung und Förderung unserer Naturgartenpolizei. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen,Schlupfwespen, Raubwanzen, Ohrwürmer, Vögel, Fledermäuse, Wespen und Hornissen haben Blattläuse zum Fressen gern. Geben Sie den fleißigen Tieren etwas Zeit, um sich auf das Nahrungsangebot einzustellen.
Top-Elite-Einheit der Naturgartenpolizei
• Marienkäfer und deren Larven: Bis zu 150 Blattläuse pro Tag vertilgt ein Marienkäfer, eine Marienkäferlarve benötigt für ihre Entwicklung bis zu 800 Blattläuse
• Hornissen: Ein einziges Hornissenvolk trägt täglich rund 500 g Insekten wie z.B. Wespen, Blattläuse oder Fliegen als Nahrung für die Larven ins Nest ein. Erwachsene Hornissen ernähren sich von Nektar, Baum- und Obstsäften.
• Florfliegen: Die erwachsene Gemeine Florfliege ernährt sich vorwiegend von Blütenstaub, Pollen und Honigtau. Ihre Larven verzehren mit Vorliebe Blattläuse, Blutläuse, Spinnmilben und andere Kleininsekten. Eine solche, auch Blattlauslöwe genannte Larve, verspeist im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 500 Blattläuse.
• Schwebfliegen: Ein Schwebfliegenweibchen kann über 1.000 Eier legen, eine Larve bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 700 Blattläusen verzehren – rechnen Sie nach, Blattlausfresser zu fördern lohnt sich!
• Schlupfwespen: Die Liste der Wirte, die von Schlupfwespen parasitiert werden, ist lang. Dazu zählen z.B. Schmetterlingsraupen (z. B. Apfelwickler, Kohlmotte oder Prozessionsspinner), Fliegen-, Blattwespen- und Käferlarven sowie Blattläuse. Ein einziges Weibchen kann 200 bis 1.000 Blattläuse mit Eiern belegen. Ihre Larven schlüpfen dann im Wirt und verspeisen ihn von innen – subtil und höchst effektiv!
Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.
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