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Gärtnern im Takt der Natur – Was haben Schneeglöckchen
mit der Aussaat von Spinat zu tun?

Gärtnern im Takt der Natur – Was haben Schneeglöckchen
mit der Aussaat von Spinat zu tun?

Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,

der Garten- und Landschaftspflege e.V.

Die ersten Schneeglöckchen blühen schon. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Frühling in großen Schritten naht. Ihr Blühbeginn markiert auch den Start der ersten Jahreszeit im sogenannten phänologischen Kalender. Dieser ist in zehn Jahreszeiten unterteilt und seit jeher ein wertvolles Werkzeug für Gärtnerinnen und Gärtner. Zeigerpflanzen, wie das Schneeglöckchen, zeigen in „Echtzeit“, wann bestimmte Arbeiten im Garten sinnvoll sind. Durch den Klimawandel verschieben sich die Jahreszeiten: Der Frühling beginnt früher, der Herbst dauert länger. Das eröffnet neue Möglichkeiten im Gemüsegarten. So können Pflanzen früher ausgesät und gepflanzt sowie länger geerntet werden. Gleichzeitig brauchen bewährte Gemüsearten zunehmend angepasste Anbauzeiten. Beispielsweise bilden Flachwurzler wie Salat im heißen Hochsommer oft keine schönen Köpfe mehr aus. Auch Spinat sollte eher zeitiger im Frühling und später im Herbst angebaut werden. Gerade in Zeiten des Wandels hilft es, sich beim Gärtnern an der Natur zu orientieren. Der phänologische Kalender ist hierbei nützlich, weil er flexibel auf regionale und jahreszeitliche Veränderungen reagiert. Zehn statt vier Jahreszeiten – Der phänologische Kalender • Vorfrühling: Erste Blüte von Haselnuss, Schneeglöckchen und Salweide, in den alpinen Lagen, Austrieb des Bergahorns. Arbeiten im Gemüsegarten: Freilandaussaat von Spinat, Radieschen, Ackerbohne, Erbse • Erstfrühling: Blüte von Buschwindröschen, Forsythie, Schlehdorn und Berg- Ahorn, bald darauf entfalten Vogelbeere, Rosskastanie und Rotbuche ihre Blätter Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Karotte, Pastinake, Rote Rübe; Pflanzung von Kopfsalat, Kohlrabi, Kartoffel, Steckzwiebel • Vollfrühling: Blüte von Apfel, Blattentfaltung der Stiel-Eiche, an den Fichten sind die Maitriebe zu sehen, Rosskastanie, Flieder, Walderdbeere, Vogelbeere blühen Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Bohnen, Brokkoli, Blumenkohl, Salat; Pflanzung frostempfindlicher Gemüsearten wie Aubergine, Tomate, Paprika/Chili (wer auf Nummer sicher gehen will: sensible Kulturen sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland) • Frühsommer: Blühbeginn Schwarzer Holunder, Weißdorn und erste Gräser, Arbeiten im Gemüsegarten: weiterhin Aussaat von Bohne, Brokkoli, Sommersalaten, Winterkarotte; Pflanzung von Kohlgewächsen (Grünkohl, Grün- und Rotkraut); Erste Ernten: Erdbeere, Salat, Spargel • Hochsommer: Blüte der Winterlinde und Wegwarte, reife wilde Walderdbeeren und Heidelbeeren, im Garten reifen Johannisbeeren, Aprilkosen und Süßkirschen Arbeiten im Gemüsegarten: Auspflanzen von Chinakohl, Endivie, Knollenfenchel, Zuckerhut, Kräuterernte und Verarbeitung • Spätsommer: Fruchtreife von Frühapfel (z.B. Klarapfel), Frühzwetschke, Vogelbeere; Blüte von Heidekraut und Herbstanemone Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Frühlingszwiebeln, Radieschen, Spinat, Feldsalat; Auspflanzen von Herbst- und Wintersalaten, Endivie, Radicchio • Frühherbst: einsetzende Fruchtreife von Schwarzem Holunder und Kornelkirsche, Blüte der Herbstzeitlose Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Radieschen, Spinat, Feld-/Vogerlsalat; Auspflanzen von Spätsorten der Endivie, Zuckerhut; Knoblauch stecken • Vollherbst: Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss; Laubfärbung z.B. bei Rotbuche, Rosskastanie, Wein Arbeiten im Gemüsegarten: Folgesaat von Spinat und Feld-/Vogerlsalat • Spätherbst: Blattfärbung Stiel-Eiche, Laubfall bei Vogelbeere, Nadelfärbung bei Lärche, Laubfall bei Rotbuche, Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Kaltkeimern wie Guter Heinrich, Kerbelrübe, Bibernelle, Waldmeister • Winter: Stiel-Eiche, Apfel oder Lärche haben mehr als die Hälfte ihrer Blätter bzw. Nadeln verloren, Vegetationsruhe Arbeiten im Gemüsegarten: Aussaat von Kaltkeimern; Wintergemüse schützen, bei Plusgraden ernten, Chicorée treiben

Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.

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IMPRESSUM

Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaus,

der Garten- und Landschaftspflege e.V.

Träger der Initiative "NATUR im GARTEN Hessen"

1. Vorsitzender: Horst Türke | Erlenweg 1 | 36358 Herbstein

Email: info@kv-lauterbach.de

Telefon: 06643 4397278

VR 3575 Gießen

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