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Igelfreundlich Gärtnern

Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,
der Garten- und Landschaftspflege e.V.

Igel sind vor allem in strukturreichen Kulturlandschaften zu Hause, die ihnen mit heimischen Hecken und Baumgruppen, Totholz, insektenreichen Säumen und Naturwiesen optimale Bedingungen bieten. Da die Kulturlandschaft jedoch auf großen Flächen zunehmend strukturarm und eintönig geworden ist, hat sich der Lebensraum des Igels verstärkt in Siedlungsgebiete verlagert.
Naturgärten mit heimischen Sträuchern, Blühflächen, Komposthaufen und Wasserstellen bieten Igeln wichtige Rückzugsorte und Nahrungsgrundlagen. Bereits einfache Maßnahmen – wie eine mit Wasser gefüllte Schale und ein „wildes Eck“ mit Ast- und Laubhaufen – können Igeln helfen, auch in urbaner Umgebung zu überleben.
Junge Igel jetzt besonders gefährdet!
Igelmütter legen zur Jungenaufzucht mehrere Nester an. Die meisten Jungtiere werden zwischen Juni und August geboren. Beliebte Nestplätze sind z.B. geschützte Bereiche unter Hecken. Beim Mähen sollte der Streifen entlang von Hecken deshalb unbedingt ausgespart werden.
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Gefahr flüchten sie nicht, sondern rollen sich ein. Dieses Verhalten kann besonders für Igeljunge gefährlich werden, z.B. bei der Begegnung mit Rasenmährobotern (Verletzungsgefahr!). Wer tierfreundlich gärtnern möchte, lässt möglichst große Flächen ungemäht. Wo gemäht werden muss, sollte das tagsüber und idealerweise per Hand oder mit dem Hand- oder Elektromäher erfolgen. Auf Nutzflächen ist Kräuterrasen besser als Zierrasen, denn er ist robuster, muss seltener gemäht werden und bietet Nahrung für Insekten – die wiederum auf dem Speiseplan der Igel stehen.
Igel sind standorttreu
Igel nutzen ihr Leben lang ein festes Streifgebiet. Sie merken sich gute Verstecke, Durchgänge und Orte mit reichem Nahrungsangebot. Pro Nacht können sie mehrere Kilometer zurücklegen. Damit Igel sich sicher bewegen können, braucht es also viele igelfreundliche Grünflächen, die über direkte Durchschlupfmöglichkeiten abseits von Straßen miteinander vernetzt sind.
Igel-Tipp: Der schönste Naturgarten nützt dem Igel nichts, wenn er nicht hineinspazieren kann. Für den Zugang sind Zaunabstände von mindestens 10 cm zum Boden oder Durchlässe von mindestens 10x10 cm in Zäunen, Sockeln und Mauern notwendig.
Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.
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