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Nach der Überschwemmung im Garten
Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,
der Garten- und Landschaftspflege e.V.
Ergiebiger Dauerregen kann im Garten große Schäden anrichten. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern finden im Folgenden Empfehlungen für die Gartenpflege nach Starkregen- bzw. Überschwemmungsereignissen im Garten. Sobald das Wasser abfließt, ist zunächst die Schonung des Bodens wichtig. Solange der Boden noch durchnässt und weich ist, sollte er nicht betreten werden, um Verdichtung vorzubeugen. Ein paar Tage später zählt die Bodenpflege zu den wichtigsten Maßnahmen, um die Regeneration des Bodens und des Gartens zu unterstützen.
Erste Einschätzung der Situation
Schäden im Garten: Regenwasser oder verschmutztes Hochwasser? Ist der Garten durch die Wassermengen in Mitleidenschaft gezogen worden, gilt es zu unterscheiden, ob er mit verschmutztem Wasser überschwemmt wurde oder ob es unbelastetes Hang- oder Grundwasser war, weil der Boden die Regenmassen nicht aufnehmen konnte. War es Regen-, unbelastetes Wasser, dann heißt es abwarten, bis der Boden von selbst abgetrocknet ist. Durch eine oberflächliche Bodenbearbeitung kann das Lüften und Abtrocknen beschleunigt werden.
Hat verschmutztes Hochwasser den Garten überschwemmt, sind Vorsichtsmaßnahmen wichtig
Bei allen Tätigkeiten nach Überflutungen sollten Arbeitshandschuhe, Gummistiefel und feuchtigkeitsabweisende Kleidung getragen werden, weil überflutete Bodenbereiche und abgelagerter Schlamm verunreinigt sein können.
•Schlammablagerungen über 5 bis 10 cm Höhe sollten abgetragen werden, um die Belüftung des Bodens wieder zu gewährleisten.
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•Wurzel- und Knollengemüse wie Karotten, Erdäpfel und Pastinaken, aber auch Salat und alles „erdnahe“ Obst und Gemüse aus überfluteten Bereichen sollte besser nicht verzehrt werden.
•Bei größeren Verschmutzungen, z.B. mit Mineralöl ist ein Bodenaustausch notwendig. Im Zweifelsfall kann eine chemische Analyse des Bodens in speziellen Bodenlabors durchgeführt werden.
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Erste Schritte im Garten nach dem Rückgang des Wassers
•Durchnässten Boden nur betreten, wenn es absolut notwendig ist. Ein zu frühes Betreten oder Befahren kann die Bodenstruktur schädigen und zu bleibender Verdichtung führen. Wasser sollte möglichst schnell abfließen bzw. verdunsten.
•Sobald das Wasser abgeflossen ist, sind die schlammverkrusteten Pflanzen mit klarem Wasser abzuspülen. Dies sollte so früh wie möglich geschehen, bevor der Schlamm auf den Blättern eintrocknet.
•Geknickte, verletzte, faulige bzw. kranke Teile an beschädigten Pflanzen so bald wie möglich entfernen. Niedergedrückten Pflanzen, die keine offensichtlichen Schäden aufweisen, bitte etwas Zeit geben, sie werden sich in der Regel rasch von selbst aufrichten. Sind Stauden- oder Gehölznachpflanzungen notwendig, sollte man einige Zeit warten, bis sich der Boden gesetzt hat. Der Herbst bietet bis zum Frost die besten Bedingungen für die Pflanzung von Gehölzen und Stauden.
•Das Wasser aus Übertöpfen und Untersetzern entleeren, damit Pflanzen nicht im Nassen stehen und die Wurzeln nicht faulen.
Pflegemaßnahmen zur Regeneration des Gartenbodens Sobald das Begehen des Bodens möglich ist, sollte mit der Bodenpflege begonnen werden, um für Belüftung sowie Regeneration der Humusschicht und des Bodenlebens zu sorgen und etwaige Auswaschung von Nährstoffen auszugleichen.
•Eine flache Bodenbearbeitung (alle 2–3 Wochen, 5 bis 10 cm Tiefe) kann durchgeführt werden, sobald der Boden etwas abgetrocknet ist. Dies fördert die Belüftung und aktiviert das Bodenleben. Durch die Tätigkeit der Bodenorganismen können Krankheitskeime abgetötet und Schadstoffe abgebaut werden. Beim Harken auf Pflanzflächen wie im Gemüse- oder Staudenbeet kann etwas reifer Kompost eingearbeitet werden, um die Bodenregeneration anzukurbeln.
•Eine gute Maßnahme zur Bodenpflege ist die Einsaat von Gründüngungspflanzen.
Diese Pflanzen durchwurzeln und bedecken den Boden über den Winter und schützen so das Bodenleben. Im Frühjahr werden die abgefrorenen Pflanzenreste einfach eingearbeitet.
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•Im Herbst kann auch herabfallendes Laub genutzt werden, um unbedeckte Bereiche im Gemüse- und Staudenbeet sowie unter Hecken zu mulchen.
Schäden an Bäumen
Kontrollieren Sie Bäume hinsichtlich Schäden am Astwerk sowie Standfestigkeit.
Durch stark aufgeweichten Boden oder Unterspülung im Wurzelbereich kann die Standsicherheit gefährdet sein. Ein aufgewölbter Untergrund rund um den Stammfuß kann einen ersten Hinweis darauf liefern. Kleinere Bäume können mit einer Stützkonstruktion wie bei einer Neupflanzung stabilisiert werden. Bei Schäden im Kronenbereich oder gefährdeter Standsicherheit ist es ratsam, Fachfirmen für Baumpflege zu kontaktieren.
Langfristige Maßnahmen – Versickerung ermöglichen Gesunder Boden kann beträchtliche Wassermengen aufnehmen und speichern. Dies kann Überschwemmungsereignisse nicht abpuffern, im Hinblick auf starke Regenfälle die Gefahr lokaler Überflutung jedoch abmildern. Wo immer möglich, sollte Wasser deshalb im Garten gehalten und die Versickerung ermöglicht werden.
Boden gezielt beleben
Durch Asphalt oder Beton „versiegelte“ oder durch Begehen und Befahren verdichtete Böden nehmen wesentlich weniger Wasser auf als gesunde, humusreiche Böden.
Humus ist organische Substanz und kann z.B. durch Kompostgaben angereichert werden. So wirkt der Boden wie ein Schwamm und kann Wasser, Luft und Nährstoffe halten. Humus kann bis zum Fünffachen seines eigenen Gewichts an Wasser speichern. Gärtnerinnen und Gärtner, die mit Kompost, Gründüngung oder Mulchen für humusreiche, feinkrümelige Erde sorgen, gewährleisten einen lockeren Boden, den Pflanzen tiefer durchwurzeln können.
Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.
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