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Torffrei – sei dabei! Moorfrosch und Klima schützen

Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,
der Garten- und Landschaftspflege e.V.

Die blau gefärbten Männchen des Moorfrosches in der Paarungszeit wirken fast exotisch. Wohl verdient wurde dieses einzigartige Tier zum Lurch des Jahres 2025 ernannt. Die „Blaumänner“ brauchen Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie etwa Moore. Doch durch Entwässerung und Torfabbau, z.B. für Blumenerden, sind die Moore in Deutschland beinahe verschwunden. Nur 5 Prozent der ursprünglichen Moorfläche gelten heute noch als naturnah. Damit dem Moorfrosch nicht weiterhin „das Wasser abgegraben“ wird, sollte beim Kauf von Erden auf torffreie Produkte geachtet werden. Gärtnern ohne Torf ist außerdem gelebter Klimaschutz. Natürliche Moore speichern große Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2). In Mooren und Feuchtgebieten ist doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in allen Wäldern der Erde zusammen! Werden Moore zerstört, dann wird das gebundene CO2 freigesetzt – und das belastet das Klima.
Warum torffrei Gärtnern?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Durch den Kauf torffreier Substrate können wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Moore leisten. Klimafreundliches und ökologisches Gärtnern im Sinne der Artenvielfalt hört nicht am eigenen Gartenzaun auf. Gärtnern ohne Torf ist daher eines der Kernkriterien von NATUR im GARTEN.“, so Christian Wandscher, Vorsitzender des Dachverbandes NATUR im GARTEN Deutschland e.V.
Augen auf beim Erdenkauf
Im Frühling versetzen Hobbygärtnerinnen und –gärtner ganze Berge von Erde, um Kästen, Kübel und Töpfe zu bepflanzen. Wer dabei auch an den Klimaschutz denkt, achtet auf torffreie Erde. Seit vielen Jahren bietet der Handel diese Erden und Pflanzsubstrate an. Bei der großen Auswahl an Produkten ist es oft schwierig, den Durchblick zu behalten, zumal auch in Bio-Erden Torf enthalten sein kann. „Bio“ bedeutet im Fall von Erden und Pflanzsubstraten lediglich, dass das Produkt nicht mit chemisch-synthetischen Mineraldüngern versetzt ist. Für weitere Unsicherheit kann der Aufdruck „torfreduziert“ oder „torfarm“ sorgen. Erden mit diesem Aufdruck enthalten Torf. 100% Torffreie Substrate sind durch den Aufdruck „torffrei“ auf der Verpackung gekennzeichnet. Torffreie Erden und Substrate sowie weitere Produkte rund um das ökologische Gärtnern finden Sie auch unter www.naturimgarten.at/guetesiegel.
Tipps zur Verwendung torffreier Substrate:
• Lagern: die Erden kühl und dunkel lagern. Hitze und Temperaturschwankungen können Nährstoffgehalte und pH-Wert der Substrate verändern.
• Gießen: Torffreie Substrate trocknen an der Oberfläche schneller ab, bleiben darunter aber häufig feuchter als gedacht. Heben Sie die Töpfe an (Gewichtsprobe) oder prüfen sie die Feuchte (Fingerprobe), um nicht zu viel zu gießen. Faserreiche, leichte Substrate sollten öfter mit kleinen Mengen gegossen werden, denn sie neigen zum Austrocknen. Schwere Substrate, die viel Sand, Erde, Kompost und Ziegelsplitt enthalten, halten das Wasser länger und müssen seltener gegossen werden.
• Düngung: Durch Holzfasern oder auch Grünkomposte in torffreien Substraten müssen die Mikroorganismen viel organische Masse umwandeln. Dafür benötigen die kleinen Helfer gleichmäßige Stickstoffgaben. Andernfalls bleibt im Substrat zu wenig für die Pflanzen verfügbarer Stickstoff übrig (Stickstofffixierung). Organische Feststoffdünger (z.B. Schafwollpellets, Hornspäne und -grieß, Phytogrieß) wirken als Depotdünger längere Zeit. Organische Flüssigdünger (aus dem Handel oder selbst hergestellte Jauchen) helfen bei der schnellen Behebung von Mangelsymptomen bzw. einer regelmäßigen, gezielten Nährstoffzufuhr. In jedem Fall sollte beim Düngen auf die passende Dosierung geachtet werden.
Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.
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